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Das richtige Messkonzept für meinen Haushalt mit Eigenerzeugung finden – die Kaskadenschaltung

Unabhängiger wohnen und klimafreundlich heizen – immer mehr Hausbewohner statten die Immobilie mit einer eigenen Photovoltaikanlage aus, heizen mit der Wärmepumpe und laden auch noch das Auto. Da kommt technisch viel zusammen: PV-Anlage (optional mit Speicher), Wärmepumpe, Wallbox – und jetzt?

Sich diese klimafreundlichen Technologien zu installieren und optimal an den Haushalt anzupassen ist die eine Sache, doch wie können alle Strombezugs- und Einspeisemengen optimal gemessen, vergütet oder abgerechnet werden?

Für Sie als Kunden gibt es mehrere Optionen, die wir Ihnen vorstellen möchten, um eine kostengünstige Entscheidung treffen zu können. Besonders ausführlich werden wir dabei auf die sogenannte Kaskadenmessung bzw. Kaskadenschaltung eingehen.

 

Warum gibt es keine Standardlösung und warum muss die Messung so kompliziert sein?

Immer mehr Haushalte werden in Zukunft durch neue Technologien einen erhöhten Energiebedarf entwickeln. Dies liegt zum einen daran, dass die Wärmeerzeugung zunehmend auf Strom, z.B. durch den Betrieb einer Wärmepumpe, anstatt auf fossile Brennstoffe, angewiesen ist. Auch die Mobilität erfordert für immer mehr zugelassene Elektroautos mehr Energie und somit steigt der Strombezug. Damit das Stromnetz diese zusätzlichen Verbraucher (Wärmepumpen, Ladesäulen) verkraftet und nicht zusammenbricht, sind Netzbetreiber dazu verpflichtet, diese Geräte netzdienlich zu steuern. Daher spricht man bei Wärmepumpen und Ladesäulen von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen. Diese Vorgabe ist im §14a des Energiewirtschaftsgesetzes geregelt. Der §14a EnWG greift für alle steuerbaren Verbrauchseinrichtungen mit mehr als 4,2 kW Leistung, die nach dem 01.01.2024 ans Stromnetz angeschlossen wurden. Ab dem 01.01.2029 gilt diese Regelung für alle steuerbaren Verbrauchseinrichtungen, also auch für ältere Bestandsanlagen mit Ausnahme von Nachtspeicherheizungen. Steuerbare Verbrauchseinrichtungen sind Verbraucher mit einer Nennleistung über 4,2 kW – z.B. private Wallboxen, Wärmepumpen, Heimspeichersysteme sowie Klima- und Kälteanlagen. In Zukunft können die Netzbetreiber den Bezug des Stroms dieser Verbrauchseinrichtungen aus der Ferne verändern - konkret auf minimal 4,2 kW dimmen, um den Bezug aus dem Stromnetz zu verringern. Großwärmepumpen und Klimageräte, die eine Netzanschlussleistung von über 11 kW aufweisen, dürfen nur auf 40 % der Netzanschlussleistung gedimmt werden, um die Funktion dennoch im vertretbaren Maße gewährleisten zu können.Im Gegenzug erhalten die Kunden einen monetären Ausgleich in Form reduzierter Netzentgelte.

Wie dieser monetäre Ausgleich ausfällt, ist selbst auszuwählen und dem Lieferanten in der Auftragserteilung mitzuteilen. Im Auftragsformular der Versorgungsbetriebe Kronshagen kann die getroffene Auswahl entsprechend angekreuzt werden. Folgende Optionen sind durch den §14a EnWG zulässig:

Demnach ist der Tarif für steuerbare Verbrauchseinrichtungen günstiger als der gewöhnliche Haushaltsstrom. Damit die Stromlieferanten nach Modul 2 die Vergünstigungen im Arbeitspreis für die exakte Menge der steuerbaren Verbrauchseinrichtungen weitergeben können, muss der Verbrauch von z.B. Wärmepumpen und Ladesäulen separat gemessen werden. Neben dem Zähler für den Haushaltsstrom muss also auch die technische Voraussetzung für einen weiteren Zähler zur Messung der steuerbaren Verbrauchseinrichtung vorhanden sein. Da jeder Haushalt andere Voraussetzungen am Hausanschlusskasten hat und einige Kunden ihre technischen Anlagen für solche Messkonzepte erst umrüsten müssen, wird die Umsetzung schnell komplizierter und aufwendiger und ein Standard passt nicht für jeden Haushalt.

So können die Messkonzepte für den Haushalt mit Solaranlage und steuerbarer Verbrauchseinrichtung aufgebaut werden:

 

Der Solarstrom wird für den Haushaltsbedarf und allen Verbrauchseinrichtungen, wie der Wärmepumpe und der Wallbox, verwendet. Überschüsse werden ins Netz eingespeist und zusätzlich benötigter Strom wird aus dem umliegenden Netz bezogen. Nach Modul 1 wird eine pauschale Netzentgeltreduzierung jährlich gewährt.

Solarstrom versorgt den Haushalt - Überschüsse werden eingespeist. Die Wärmepumpe oder die Wallbox wird separat aus dem umliegenden Netz versorgt und ein eigener Zähler misst den Wärmepumpen- bzw. den Wallboxverbrauch, der mit einem eigenen Tarif zu günstigeren Konditionen nach Modul 2 als der Haushaltsstrom abgerechnet wird.

Aus beiden Varianten die Vorteile nutzen in der Kaskadenschaltung – Hier kommen ebenso wie in Variante 2 zwei Zähler zum Einsatz. Der erste Zähler misst den Haushaltsstromverbrauch, der zweite Zähler misst sowohl den Verbrauch der Wärmepumpe und des gesamten Haushalts als auch die Einspeisung der Solaranlage in die andere Richtung zum Netz (Zweirichtungszähler). Die Differenz aus Zähler eins und zwei ermöglicht die gesonderte Ermittlung einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung, wie z.B. der Wärmepumpe. Da die Zähler in einer Reihe stufenweise den Verbrauch messen, wird hier von einer Kaskadenschaltung gesprochen. Die Kaskadenschaltung hat den Vorteil, dass die steuerbare Verbrauchseinrichtung durch die separate Messung den günstigeren Tarif für die zusätzliche Stromversorgung, die nicht von der Solaranlage gedeckt wird, nutzen darf (nach Modul 2).  Grundsätzlich führt außerdem der Eigenverbrauch des selbsterzeugten PV-Stroms für die steuerbaren Verbrauchseinrichtungen zur Erhöhung der Ersparnis, denn so wird vermieden, den Strom zu teureren Marktpreisen inklusive aller Steuern, Abgaben und Umlagen von einem Lieferanten zu beziehen. Weniger lohnend ist außerdem der Verkauf von Stromüberschüssen ins umliegende Netz per fester Einspeisevergütung im Vergleich zur Nutzung des erzeugten Stroms für den eigenen Bedarf. Zudem kann auch die steuerbare Verbrauchseinrichtung mit Solarstrom betrieben werden. Daher empfehlen wir dieses Messkonzept, das jedoch mit einem Elektro-Fachbetrieb besprochen und umgesetzt werden muss. Die VBK liefern im Netzgebiet Kronshagen dann die Zähler und rechnet den Stromverbrauch entsprechend vorteilhaft ab, sofern Modul 1 oder Modul 2 bei uns bestellt worden sind. Nachfolgend wird dieses Messkonzept auch schematisch dargestellt.

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